Freitagabend war Sailors-Premiere im GOP. Das Haus war brechend voll. Gestern wieder eine steife Besucher-Brise im ehemaligen Regierungsviertel – GOPwest. Auch an einem schnöden Mittwoch herrschte bei ungemütlichen Außentemperaturen Hochbetrieb im Bonner Varieté-Tempel. Das spricht für Qualität.
Das zweite Programm in diesem Jahr zeigt harte Kerls, leichte Mädchen, Dichter und Denker, aufsehenerregende Tattoos auf knackigen Männeroberschenkeln. Auch Ilse aus dem Publikum hat eins, wie Moderator Nagelritz gleich zu Beginn recherchierte. Nur wo, fand er nicht heraus. Dafür bekam Ilse (vielleicht hieß sie doch Hannelore?) von ihm ein Tütchen mit prickeliger Ahoi-Brause. Wohl bekomms.
Dann begann es auf der Bühne zu prickeln: mehr oder weniger starke, lebenslustige und sauffeste Sailors traten aus dem Schatten in das Zauberlicht der Kaschemme, mit ihnen Gestrandete, Fischer, leichte Mädchen, schöne Tänzerinnen und ein geheimnisvoller Dichter, dem niemand so richtig zuhören wollte. Sie alle agierten tänzerisch, pantomimisch, musikalisch und vor allem akrobatisch in wunderbarer Kulisse. Sailors-Fans, die nach der ersten Hälfte bereits heftig in die Hände geklatscht hatten, erlebten am Ende einen wahren Orkan der Begeisterung.
„Die Show „Sailors“ erzählt wundervolle Abenteuer, eingebettet in eine hochmoderne Artistik-Show. Die seelenvollen Gestalten in der Hafenbar sind junge Künstler:innen von zukunftsweisenenden Zirkusschulen in Kanada und Australien. Weltklasse-Akrobatik, Schauspiel und Musik zu gleichen Teilen. Ein maritimes Spektakel der Extraklase (Programmheft)!“
Und ja – man muss nicht seetauglich sein für diesen akrobatischen und sündhaften Vergnügungssturm im GOP. Karten kaufen und sich einem – mit Sicherheit – in Erinnerung bleibendem Spektakel hingeben – ein klasse Abend ist garantiert.