Er wurde knapp 90 Jahre alt. Diese Woche ist Wayne Shorter, einer der Helden der Weltjazzszene gestorben. Am Freitagabend war sein Geist im Lilo zu spüren, denn Julius van Rhee uns sein Quartett verbeugten sich vor dem Saxophonisten, der mit Miles Davis, Sonny Rollins oder John Coltrane gespielt hat, spielten auch Kompositionen von Shorter.
Wayne Shorter hätte seine Freude gehabt. „Be creative“ hatte sein Motto gelautet. Ähnlich wie einer Biene, die von Blume zu Blume fliege und Nektar sauge, solle auch der Jazzmusiker von Musikgattung zu Musikgattung fliegen und sich inspirieren lassen. Und so machte es Julius van Rhee! Gerade einmal 26 Jahre ist der junge Saxophonist alt und strahlt dennoch eine enorme Erfahrung und Ruhe in seinem Spiel aus.
So erlebte das Publikum im Lilo vier junge Musiker beim Young Modern Jazz im Miteinander, im Team in dem jeder dem, vielmehr der anderen Raum ließ, um zu glänzen. Und wie sie glänzten! Caris Hermes am Bass war zuletzt im Duo im Dezember im Alten Hallenbad an der Rheinpromenade zu erleben, Leon Hattori mit eigenen Kompositionen am Klavier und nicht zuletzt Leo Asal am Schlagzeug. Mit einem furiosen Solo in der Zugabe – einer Komposition vom Bandleader für seine Nichte – blieb er als Jungmeister an seinem Instrument in Erinnerung.
Rund 70 Zuhörer*innen erlebten im Lilo erneut einen Jazzabend mit jungen Talenten der Jazzszene aus NRW. Das nächste von Hans Bernd-Kittlaus, Vorstand der Cologne Jazz Supporters e.V., kuratierte Abend ist am 31. März zu erleben. Mit Moritz Preislers Banda Nova darf man auf Jazz aus Brasilien gespannt sein. (hy)